Beispiel

Im obigen Beispiel wird eine Kugel mit einem realen Durchmesser von 60 mm auf einem Vollformat-Bildsensor (36x24 mm) in einer Größe von 12 mm abgebildet. Damit nimmt diese Kugel auf der Aufnahme genau die Hälfte der Sensorhöhe an. Der Abbildungsmaßstab beträgt 12:60 oder besser gekürzt 1:5.

Erstellen wir von dieser Aufnahme einen Papierabzug in der Größe 18x12 cm, würde die abgebildete Kugel auf dem Papier in Originalgröße angezeigt.

Welche Größen beeinflussen den Abbildungsmaßstab beim Fotografieren?

Der Abbildungsmaßstab eines fotografierten Objektes auf dem Bildsensor wird beeinflusst von folgenden Größen:

  • der Größe des Objektes
  • die abgebildete Größe des Objektes auf dem Bildsensor
  • der Größe des Bildsensors
  • dem Abstand des Objektes zur Kamera
  • der Brennweite des verwendeten Objektivs

Die Sensorhöhe im obigen Beispiel ist mit 24 mm bekannt. Die Objektgröße mit 60 mm ist ebenso bekannt wie die Abbildung mit 12 mm auf dem Sensor.

Variabel sind Brennweite und Abstand. Wenn aber die Kugel im obigen Beispiel mit 12 mm die Hälfte der Bildhöhe eingenommen hat, hatte das Bildfeld bei der gezeigten Aufnahme die doppelte Höhe des Durchmessers der Kugel - also 120 mm. Im Querformat aufgenommen war das Bildfeld damit 180 mm breit.

Angenommen, wir hätten die Kugel mit einem 50 mm Objektiv fotografiert, dann ergibt sich die daraus resultierende Distanz durch folgende Formel:

Bildfeld (120 mm) * Brennweite (50 mm) / Sensorhöhe (24 mm) = Distanz (250 mm)

Den Abbildungsmaßstab von 1:5 hätten wir mit obiger Kugel und einem Normalobjektiv bei einer Distanz von 250 mm erreicht. Mit einem 24 mm Objektiv hätten wir den Abstand somit auf 120 mm verkürzen können. Bei einem 200 mm Objektiv hätte der Abstand 1000 mm betragen.

Gleiches Beispiel mit APS-C-Sensor

Ein APS-C-Sensor hat eine Abmessung von 22,4x15 mm. Mit gleicher Kugel, gleicher Distanz und gleichen Brennweiten würde das Objekt in gleicher Größe auf dem Sensor abgebildet werden. Bei 12 mm von nunmehr noch 15 mm Sensorhöhe nicht mehr 50%, sondern 80% der Bildhöhe einnehmen. Den gleichen Bildwinkel und somit die gleiche Proportion in der Abbildung (50% der Bildhöhe) erreicht man bei einem APS-C-Sensor nur mit kürzeren Brennweiten im Verhältnis zur Sensorgröße. Anstelle des 50mm-Objektivs müssten wir etwa ein 31 mm Objektiv, anstelle der 24 mm Weitwinkelbrennweite ein 15 mm-Objektiv und anstelle des 200 mm Tele ein 125 mm Objektiv verwenden. Der Abbildungsmaßstab wäre dann aber nicht mehr 1:5, sondern 1:8.